Stenografie

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Mit Stenografie bezeichnet man eine Schrifttechnik zur schnellen Niederschrift gesprochener Sprache. Der Begriff leitet sich her von griechisch στενος = 'eng' + γραφειν = 'schreiben, ritzen'. Andere Begriffe hierfür sind Kurzschrift, Engschrift oder Schnellschrift.

Ein Mensch kann bis circa sechs Silben pro Sekunde aussprechen, aber nur eine Silbe pro Sekunde in der normalen Schreibweise mit der Hand schreiben. Deshalb ist es (ohne Schreibmaschine) unmöglich, schnell gesprochene Redefolgen synchron mitzuschreiben. Auswege aus dieser Beschränkung wurden schon seit der Antike in etlichen Zeichensystemen gesucht, die alle in eine Form von Kurzschrift mündeten.

Als Erfinder der ersten Kurzschrift gilt Marcus Tullius Tiro, Sekretär von Cicero. Die „Tironischen Noten“ waren im ganzen römischen Reich gebräuchlich bei Gerichtsverhandlungen usw.

Jede Kurzschrift ist nur für eine Sprache spezifisch, so daß für jede Sprache ein eigenes System entwickelt werden mußte. In Deutschland ist die Deutsche Einheits-Kurzschrift (DEK) ein gebräuchliches System.

Das Ziel, bis zu 480 gesprochene Silben pro Minute mit Papier und Bleistift zu notieren, ist für geübte Stenographen mit den heutigen Methoden erreichbar.

Mit welchen Tricks diese Kurzschriften arbeiten, damit viele formenreiche Buchstaben in wenige einfache Zeichen verwandelt werden, ohne daß die Information dabei verloren geht, kann hier nicht ausgebreitet werden. Allein der Preis für diese Fähigkeit steht fest: monate- bis jahrelanges Üben auf speziell liniertem Papier ist Voraussetzung für schnelle Stenografie.

Beachtung sollte die Tatsache finden, daß neben den Abbreviaturen und der mathematischen Schreibweise mit der Stenografie eine weitere Form maximaler schriftlicher Komprimierung von sprachlicher Information im Gebrauch ist und mit dieser extremen Verkürzung der Zeichen eine physiologische Beschränkung verringert wird.

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