Difference between revisions of "Missverständnis"

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'''beabsichtigte Missverständnisse'''
 
'''beabsichtigte Missverständnisse'''
 
Beabsichtigtes Missverständnis
 
  
 
Diese Art von Missverständnis wird von einem der Gesprächsteilnehmer bewusst provoziert, um zunächst eine Zusicherung geben zu können, welche mit einer Gegenleistung honoriert wird - diese aber später nicht einhalten zu müssen. Die Zusicherung wird hierzu absichtlich so formuliert, dass das Gegenüber sie "falsch" interpretiert.  
 
Diese Art von Missverständnis wird von einem der Gesprächsteilnehmer bewusst provoziert, um zunächst eine Zusicherung geben zu können, welche mit einer Gegenleistung honoriert wird - diese aber später nicht einhalten zu müssen. Die Zusicherung wird hierzu absichtlich so formuliert, dass das Gegenüber sie "falsch" interpretiert.  

Revision as of 01:12, 13 April 2014

--GAnderson (talk) 03:55, 2 March 2014 (CET)

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Mögliche Unterpunkte:

Theorien zur Entstehung ("Theorie of mind", Dialogmodelle etc.)

--> Rückversicherung - wie tief?? Strategien der Rückversicherung (auch in speziellen Kontexten wie z.B. Pilotensprache) evtl. Abgrenzung zwischen Missverständnis und akustischen NIcht-/Falschverstehen

Definition/Einstieg:

Als Missverständnis wird eine Störung in der Kommunikation zwischen Individuen bezeichnet, bei der eine Äußerung vom Empfänger anders interpretiert wird als vom Sender intendiert.Das Ausmaß der Störung hängt dabei wesentlich davon ab, Wie bald die Diskrepanz zwischen beabsichtigerter und tatsächlich erfolgter Interpretation von den Kommunikationspartner registriert/bemerkt (und eine Korrektur eingeleitet) wird. (Je früher das Missverständnis bemerkt wird, desto eher kann eine Korrektur/Reparatur eingeleitet werden.) Umgangssprachlich wird hier vom "Ausräumen" eines Missverständnisses gesprochen.Das Missverständnis ist abzugrenzen von anderen Formen kommunikativer Störun--GAnderson (talk) 21:43, 19 February 2014 (CET)gen.


Abgrenzung

- andere Formen kommunikativer Störungen: akustisches Nicht-/Falsch-Verstehen, Unverständnis


(http://www.piwinger.de/aktuell/Missverstaendnisse.html)

Missverständnis vs. Unverständnis

(Die menschliche Kommunikation ist äußerst störanfällig.) Kommunikationsstörungen, die durch Faktoren wie etwa geminderte Hörfähigkeit oder Sprachschwierigkeiten eines oder mehrerer Kommunikationsteilnehmer, Umgebungslärm, Einschränkungen in Bildung oder Denkvermögen entstehen, fallen (jedoch) nicht unter die Begrifflichkeit "Missverständnis", sondern sind als Unverständis aufgrund mangelnder Verständigungsmöglichkeiten oder -Voraussetzungen zu werten (Bentele, Piwinger, Schönborn, 2001). Sie werden in der Regel schnell bemerkt, da es meist dem Empfänger einer Äußerung nicht gelingt, eine akzeptable Interpretation des Gesagten zu konstruieren. Missverständnisse hingegen werden oft erst mit, z.T. erheblicher, zeitlicher Verzögerung als solche identifiziert. . Hier gelangen zunächst alle Interaktionspartner zu einer subjektiv als sinnvoll empfundenen Interpretation einer Äußerung. Die Diskrepanz zwischen dieser Interpretation und der Intention des Sprechers wird erst manifest, wenn das Verhalten des Sprechers einen offensichtlichen Widerspruch zur Interpretation des Gegenübers erkennen lässt.

Missverständnis vs. Missverstehen

Wesentlich zur Abgrenzung der Begriffe "Missverstehen" und "Missverständnis" ist die Unterscheidung zwischen Prozess und Zustand

Der Prozess des "sich missverstehens", so er denn erkannt wird, bietet den Handelnden noch die Chance, korrigierend einzugreifen. Beim Missverständnis dagegen ist der Prozess bereits abgeschlossen und wird im Nachhinein als Fehler enttarnt. (Bentele, Piwinger, Schönborn, 2001)

Missverstehen = akustisches "Verhören"


Arten von Missverständnissen

Piwinger und Christoffel(2001) unterscheiden vier Haupttypen von Missverständnissen:


unbeabsichtigte Missverständnisse

Charakterisierung:A und B sind bemüht, sich gegenseitig zu verstehen, senden scheinbar eindeutige Signale und bestätigen sich gegenseitig deren Verständnis. Beiderseitiger Wille und Botschaft stimmen überein.

Hier sind alle Kommunikationspartner bemüht, eindeutige Signale zu senden.

Beispiel:

Zwei Personen unterhalten sich über den "letzten Film" eines bekannten Schauspielers. Da Person A jedoch die Filmographie dieses Schauspielers nicht exakt kennt, hält sie einen falschen Film für den letzten. A und B sprechen also über zwei völlig verschiedene Filme.

leichtfertige Missverständnisse

Charakterisierung: A und B sind bemüht, sich gegenseitig zu verstehen, senden aber nicht ganz eindeutige Signale und/oder nehmen sich zu wenig Zeit, deren Verständnis gegenseitig zu bestätigen. Beiderseitiger Wille und Botschaft stimmen überein.

Hier bemühen sich beide Sprecher um gegenseitiges Verständnis; die gesendeten Signale sind jedoch uneindeutig und/oder es wird versäumt, das Verständnis des Geäußerten zu bestätigen.


zufällige Missverständnisse

Zu dieser Art von Missverständnis kommt es, wenn einer der Gesprächsteilnehmer einen Begriff mit einem abweichenden Wissenshintergrund benutzt. Obwohl beide Gesprächspartner bemüht sind, sich zu verständigen, kommt es durch die unterschiedliche Begriffsverwendung zu unterschiedlichen Interpretationen der Äußerung.

Beispiel: A bewundert den Ideenreichtum von B und bezeichnet B deshalb als "einfältig" - in der Annahme, dieses Adjektiv sei von "einfallen" abgeleitet. B jedoch kennt die tatsächliche Bedeutung des Wortes und interpretiert die Äußerung von A deshalb als Beleidigung.


beabsichtigte Missverständnisse

Diese Art von Missverständnis wird von einem der Gesprächsteilnehmer bewusst provoziert, um zunächst eine Zusicherung geben zu können, welche mit einer Gegenleistung honoriert wird - diese aber später nicht einhalten zu müssen. Die Zusicherung wird hierzu absichtlich so formuliert, dass das Gegenüber sie "falsch" interpretiert.

Beispiel: Ein Geiselnehmer verspricht, bei Zahlung einer bestimmten Summe die Geisel freizulassen. Nach Zahlung des Lösegeldes wird die Befreiung der Geisel verweigert - mit der Begründung, dass Zeit und Ort der Freilassung nicht festgelegt worden seien.

Theorien zur Entstehung

Strategien zur Vermeidung von M.

Literatur

Bentele, Günter/ Piwinger, Manfred/ Schönborn, Gregor (Hrsg.). Kommunikationsmanagement. Strategien. Wissen. Lösungen. 2001 ff. (Losebl.) , Art. Nr. 8.04, Kriftel/ Neuwied