Difference between revisions of "Das ordnende Prinzip der Dimensionen, Operationen und Kontinua"

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Das Rahmenprogramm des UNITYP-Projektes operiert mit verschiedenen Begriffen, um zu verdeutlichen, inwiefern Sprache kognitive Konzepte fassbar und kommunizierbar macht (Seiler 1975, 2001).
 
  
2. Konzept
 
– gemeinsamer Nenner eines Kontinuums
 
– es versammeln sich techniques unter dem Nenner (repräsentandum)
 
die eine Mittlerebene zu den sprachlich ausgedrückten repräsentantia
 
darstellen
 
– Annahme: Fähigkeit, Kontinua zu konstruieren (Mittlerebene) um
 
Phänomene der Welt (Konzept) zu ordnen und somit zwischen Invarianz
 
(Ideales Konzept) und Varianten (sprachliche Manifestationen)
 
unterscheiden zu können
 
 
 
 
1. Dimension
 
– beinhaltet Funktionen und Operationen (indizieren / definieren, Genese,
 
Kern, Essenz)
 
– beinhaltet verschiedene bipolare Parameter (z.B. inhärent vs. eingeführt;
 
gegeben vs. erworben bei POSS)
 
– beinhaltet Sequenz unterschiedlicher techniques hinsichtlich Ähnlichkeit
 
und Unterschieden geordnet
 
– gemeinsamer Nenner: repräsentandum (konzeptueller Gehalt)
 
– anstatt die techniques als Kategorien zu benennen, wie (abstraktes)
 
Nomen, soll Abstraktion deutlich machen, dass es sich hier um
 
dynamische Operationen handelt: eine mentale Prozedur
 
– Prädikativ : begreifen eines Objektes durch relationale (syntaktische)
 
Prädikation im Allgemeinen
 
– Indikativ : Verstehen eines bestimmten Objektes durch Zeigen
 
– Versuch, ein systematisches Bild der natürlichen Ordnung sprachlicher
 
Strukturen zu geben, die sich in Form und Bedeutung unterscheiden und
 
somit unterschiedliche Möglichkeiten (Varianten) darstellen, die mit
 
einem Invarianten Thema korrespondieren
 
– Dimension / Kontinuum ist teilbar in 3 Bereiche:
 
(i) relational techniques (abstraction, collection, mass, measure)
 
(ii) classificatory techniques (by verbs, numerical, article)
 
(iii) indexical techniques (agreement in gender/number, namegiving)
 
1. Apprehension
 
2. Numeration
 
3. Nomination
 
4. Possession
 
5. Localization
 
6. Participation
 
7. Opposition (Polarity)
 
8. Identification
 
 
3. Operationen (techniques)
 
– Programm zur sprachlichen Kodierung
 
– konzeptuelle Ebene bestimmt Ordnung, von der Einzelsprachen passende
 
Ausdrücke wählen
 
– = Evidenz für die Mittlerebene
 
– Janushaft: techniques reflektieren Konzeptualität und Grammatik
 
– ersetzen nicht morphosyntaktische Terminologie, sondern enthalten diese
 
(bilden Abstraktionen über Kategorien, um weitreichend genug auf die
 
Sprachen der Welt angewandt werden zu können)
 
– jede technique muss für sich und ihre Position (relativ zu anderen)
 
gerechtfertigt sein
 
4. Prinzipien
 
– Indikativität: deiktische, referierende, globale Repräsentation bei
 
bekanntem konzeptuellen Gehalt (wenig expressiv aufgrund von
 
Beschränkung durch Grammatik oder Lexikon)
 
– Prädikativität : definieren / einführen eines Konzepts (Inhaltes);
 
vermehrte morphosyntaktische Verarbeitung notwendig
 
– mentale Vorgänge, bidirektionale Operationen mit point of inversion
 
– konstituieren grundlegendes Schema aller Kontinua auf allen Ebenen
 
5. Parameter
 
– operieren auf allen 3 Ebenen mit den gleichen Effekten
 
– konzeptuelle Ebene: Bestimmung der Extreme einer Dimension
 
– Mittlerebene: Begrenzung der Techniken / Methode
 
– Einzelsprachliche Ebene: Bestimmung der Wahl passender Ausdrücke
 
6. Implikationelle Hierarchien
 
– gemeinsamer Nenner eines implicans und implicatum
 
– chained implicational hierarchies / generalizations
 
– angelehnt an Greenberg
 
7. Kontinuum (Genese, Kern, Prototyp, turning point)
 
– optionale Items
 
– indikative und prädikative (lineare) Ordnung diskreter sprachlicher
 
Strukturen unter einem Nenner: formale und semantische Ähnlichkeit
 
bestimmt Nachbarschaft
 
– einzelsprachliche beobachtbare (irreguläre) Kontinua deuten auf
 
korrespondierende konzeptuelle (reguläre) Kontinua hin
 
– zeigt, wie Konzepte präsentiert werden, die auf die außersprachliche Welt
 
verweisen (bidirektional: deiktisch, definierend)
 
– dynamisch: wird deutlich bei sprachlicher Variation bzw. Sprachwandel
 
– bilden ab, was Sprachbenutzer tatsächlich tun (Präferenzen für
 
Positionen; Auswahl)
 
– hier: vergleichbar mit Kategorien
 
8. Ebenen
 
– ihre Unterscheidung soll zeigen, auf welche Weise sich Universalität in
 
den Sprachen der Welt offenbart
 
– außer(einzel)sprachlich, übereinzelsprachlich, einzelsprachlich
 
– binärer Status: (a) metasprachlich (Konstrukte, von Linguisten
 
konzipiert); (b) Ebenen, auf denen Sprecher und Hörer den dynamischen
 
funktionalen Prinzipien folgen, um kozeptuellen Gehalt zu repräsentieren
 
– sie sind miteinander verbunden und durchlässig in beide Richtungen
 
1. Induktiver Weg: von strukturellen Eigenschaften individueller
 
Sprachen hin zu Konzepten
 
2. Abduktion: zeigt, auf welche Weise Konzepte konstruiert sind
 
3. Mittlerebene: Verwirklichung der Repräsentation solcher Konstrukte;
 
crosslinguistic comparison
 

Revision as of 13:10, 30 March 2012