Uerdinger Linie

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Definition

Die Uerdinger Linie bezeichnet die ik-ich-Isoglosse. Die Bezeichnung wurde durch Georg Wenker (1915) eingeführt, der als erster die Verwendung der rheinischen Dialekte genau vermessen hat.

Verlauf

Die Linie kreuzt den Rhein bei Uerdingen, daher der Name. Nach Westen trifft sie bei Venlo auf die niederländische Grenze und verläuft nach Westen bis Panningen weiter. Hier verzweigt sich die Linie zu einem Linienbündel, das östlich von Löwen an der romanisch-germanische Sprachgrenze endet. Nach Osten verläuft die Linie südlich von Wuppertal und trifft bei Remscheidt auf die Benrather Linie. Nördlich der Line sagt man ik und südlich ich, letzteres gemäß der zweiten Lautverschiebung.

Geschichte

Laut Frings (1956) entsteht die Ürdinger Linie Ende des 13. Jahrhunderts als Seitenspross der Benrather Linie, indem vom Süden aus mittelfränkische Wortformen ins Niederfränkische eindringen.

Literatur

  • Frings, Theodor. 1956. Sprache und Geschichte, Bd. I. In Mitteldeutsche Studien. Halle: Max Niemeyer Verlag. Orig. Die Rheinische Sprachgeschichte. In Die Geschichte des Rheinlandes von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart. 1922.
  • Wenker, Georg. 1915. Das Rheinische Platt. Marburg: Elwert. Orig. Das Rheinische Platt: Den Lehrern des Rheinlandes gewidmet. Marburg: Selbstverlag. 1877.