Difference between revisions of "Synonymie"

From Glottopedia
Jump to navigation Jump to search
(Edited the format and removed the block {{format}})
 
(9 intermediate revisions by 4 users not shown)
Line 1: Line 1:
 +
{{cats}}
 
== Definition ==
 
== Definition ==
 
+
Unter Synonymie [griech. syn-onymía „Gleichnamigkeit“, zu ónymía = ónoma „Name“. – Auch: Äquivalenz(relation), Bilaterale Implikation] versteht man die semantische Relation der Bedeutungsgleichheit (bzw. Bedeutungsähnlichkeit) von zwei oder mehreren sprachlichen Ausdrücken.
 
 
Zwei Audrücke sind synonym, bzw. Synonyme, wenn sie unter allen Umständen die selbe Bedeutung haben.
 
 
 
 
 
 
 
 
== Herkunft ==
 
 
 
 
 
 
Der Begriff Synonymie stammt aus dem Griechischen synonymos - gleichnamig, kann aber auch als gleichbedeutend übersetzt werden.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
== Kommentar ==
 
 
 
 
 
 
   
 
   
Nach der Form unterscheidet man strikte und partielle Synonymie.
+
== Strikte und partielle Synonymie ==
 +
Generell wird zwischen strikter (auch: totaler, absoluter, reiner) Synonymie und partieller Synonymie (auch: Homoionymie) unterschieden.
  
Es lässt sich von strikter ( totaler) Synonymie sprechen, wenn zwei Lexeme nicht nur die gleiche denotative Bedeutung haben, sondern auch wenn der Austausch des einen gegen den anderen in jedem Kontext keinen Bedeutungsuntreschied macht.
+
== Strikte Synonymie (Bedeutungsgleichheit) ==
 +
Die strikte Synonymie setzt nach Definition eine uneingeschränkte Austauschbarkeit der Ausdrücke in allen Kontexten voraus und bezieht sich sowohl auf denotative als auch konnotative Bedeutungselemente.  
  
              Beispiele:    Briefträger  -  Postbote
+
*Bsp. Orange – Apfelsine, Streichholz – Zündholz, guy – fellow
  
                                    Orange  -  Apfelsine
+
Bei enger Auslegung dieser Definition und bei Beschränkung auf ein spezifisches Sprachsystem zeigt sich bei fast allen Beispielen, dass die strikte Synonymie – zumindest bei Lexemen – nicht vollends anwendbar ist.
  
                                    bisher  -  bislang
+
*Bsp. anfangen – beginnen, Anfang – Beginn. Aber: Anfänge – Beginne
  
                                    ehe  -  bevor
+
== Partielle Synonymie (Bedeutungsähnlichkeit) ==
              Aber diese Bedingung ist fast nie erfüllt.
+
Die partielle Synonymie bezieht sich auf:
  
+
a) Lexeme, die aufgrund ihrer (denotativen und konnotativen) Bedeutung in einigen, aber nicht in allen Kontexten austauschbar sind.
  
Partielle Synonymie kommt häufiger vor. Zwei lexikalische Zeichen haben ähnliche Bedeutung, aber bei dem genaueren Betracheten sind die Verwendungsmöglichkeiten nicht identisch,sondern sie überschneiden sich.
+
*Bsp. einen Brief bekommen/ erhalten vs. einen Schnupfen bekommen/ erhalten
  
            Beispiele:   Untergeschoß  -  Parterre
+
b) Lexeme mit gleicher denotativer Bedeutung, aber mit unterschiedlichen konnotativen Bewertungen, wie z.B.:
 
 
                                  Fernseher  - TV
 
 
 
                                  Benzin  -  Sprit
 
 
 
                                  Auto  -  Kraftwerkzeug
 
 
 
                                  schließen  -  zumachen
 
 
 
                                  anfangen  -  beginnen
 
 
 
== Literatur ==
 
 
 
 
 
 
  
Sebastian Löbner (2003), Semantik - Eine Einführung, Walter De Gruyter, Berlin
+
*Regionaler Differenzierung: Pilz vs. Schwammerl
 +
*Soziodialektische Differenzierung: money vs. chips
 +
*Stilistische Differenzierung: Raum vs. Gemach
 +
*Fachsprachliche Differenzierung: bedeutungsgleich vs. synonym
  
Hadumod Bußmann (1983), Lexikon der Sprachwissenschaft, Alfred Kröner Verlag, Stuttgart
+
== Quellen ==
 +
*Glück, Helmut (1993). Metzler Lexikon der Sprache. Stuttgart, Weimar. Metzler.
 +
*Bussmann, Hadumod (2002). Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart. Alfred Kröner.
  
Paul Georg Meyer et al. (2005), Syncronic English Linguistics- An Introduction (3rd Edition), Gunter Narr Verlag, Tübingen
+
[[Category:De]]

Latest revision as of 08:42, 16 August 2014

CAT This article needs proper categorization. You can help Glottopedia by categorizing it
Please do not remove this block until the problem is fixed.

Definition

Unter Synonymie [griech. syn-onymía „Gleichnamigkeit“, zu ónymía = ónoma „Name“. – Auch: Äquivalenz(relation), Bilaterale Implikation] versteht man die semantische Relation der Bedeutungsgleichheit (bzw. Bedeutungsähnlichkeit) von zwei oder mehreren sprachlichen Ausdrücken.

Strikte und partielle Synonymie

Generell wird zwischen strikter (auch: totaler, absoluter, reiner) Synonymie und partieller Synonymie (auch: Homoionymie) unterschieden.

Strikte Synonymie (Bedeutungsgleichheit)

Die strikte Synonymie setzt nach Definition eine uneingeschränkte Austauschbarkeit der Ausdrücke in allen Kontexten voraus und bezieht sich sowohl auf denotative als auch konnotative Bedeutungselemente.

  • Bsp. Orange – Apfelsine, Streichholz – Zündholz, guy – fellow

Bei enger Auslegung dieser Definition und bei Beschränkung auf ein spezifisches Sprachsystem zeigt sich bei fast allen Beispielen, dass die strikte Synonymie – zumindest bei Lexemen – nicht vollends anwendbar ist.

  • Bsp. anfangen – beginnen, Anfang – Beginn. Aber: Anfänge – Beginne

Partielle Synonymie (Bedeutungsähnlichkeit)

Die partielle Synonymie bezieht sich auf:

a) Lexeme, die aufgrund ihrer (denotativen und konnotativen) Bedeutung in einigen, aber nicht in allen Kontexten austauschbar sind.

  • Bsp. einen Brief bekommen/ erhalten vs. einen Schnupfen bekommen/ erhalten

b) Lexeme mit gleicher denotativer Bedeutung, aber mit unterschiedlichen konnotativen Bewertungen, wie z.B.:

  • Regionaler Differenzierung: Pilz vs. Schwammerl
  • Soziodialektische Differenzierung: money vs. chips
  • Stilistische Differenzierung: Raum vs. Gemach
  • Fachsprachliche Differenzierung: bedeutungsgleich vs. synonym

Quellen

  • Glück, Helmut (1993). Metzler Lexikon der Sprache. Stuttgart, Weimar. Metzler.
  • Bussmann, Hadumod (2002). Lexikon der Sprachwissenschaft. Stuttgart. Alfred Kröner.