Difference between revisions of "Semantische Relation"

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::[[Direktionale Opposition]]: A (anziehen, lernen, vorne) stellt auf einer festgelegten Achse eine entgegengesetzte Richtung zu B (ausziehen, vergessen, hinten) dar.
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::[[Heteronymie]]: A (Montag..., rot..., Arzt...)und B (Dienstag..., blau..., Schaffner...)stellen jeweils eine von mehreren Alternativen dar.
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::[[Konversität]]: A (kaufen, geben, mieten) stellt mit vertauschten Perspektiven dasselbe dar wie B (verkaufen, erhalten, vermieten)
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Als Syntagmatische Beziehungen werden diejenigen Beziehungen bezeichnet, die zwischen zusammengesetzten sprachlichen Einheiten bzw. Zeichen (Laut, Silbe, Wort, Phrase, Satz usw.) bestehen.  
 
Als Syntagmatische Beziehungen werden diejenigen Beziehungen bezeichnet, die zwischen zusammengesetzten sprachlichen Einheiten bzw. Zeichen (Laut, Silbe, Wort, Phrase, Satz usw.) bestehen.  
  
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== Herkunft ==
 
 
 
gr. sēmainein „bezeichnen", lat. relatio: „das Zurücktragen“ 
 
  
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== Literatur ==
 
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*Löbner, Sebastian: Semantik - Eine Einführung. Walter de Gruyter, Berlin, 2003.
 
*Löbner, Sebastian: Semantik - Eine Einführung. Walter de Gruyter, Berlin, 2003.
 
*Lyons, John: Die Sprache. Beck, München, 1983.
 
*Lyons, John: Die Sprache. Beck, München, 1983.
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Revision as of 14:40, 11 October 2008

Eine semantische Relation bezeichnet syntagmatische oder meist paradigmatische Beziehungen zwischen den Konzepten von Lexemen oder komplexeren sprachlichen Ausdrücken (Wörtern, Sätzen).

Synonyme

Sinnrelation, Bedeutungsbeziehung

Basis

Zwischen den Bedeutungen vieler Wörter gibt es bestimmte Beziehungen, die sich auf einige grundlegende semantische Relationen zurückführen lassen.

Man kann diese semantischen Relationen in syntagmatische Verträglichkeitsbeziehungen und in paradigmatische Austauschklassen einteilen:

a) Paradigmatische Relation (Beziehungen zwischen bestimmten Lesarten von Lexemen)

Paradigmatische Beziehungen bestehen zwischen den sprachlichen Einheiten, die in einem Syntagma austauschbar sind, ohne die syntagmatisch bedingte Struktur des Satzes (/Wortes/Lautes usw.) zu verändern.

  • Synonymie: A (Samstag, fast, Diskussion) und B (Sonnabend, beinahe, Debatte) sind bedeutungsgleich (Unterscheidung: totale vs. partielle Synonymie).
  • Hyponymie: A (Ente, Eiche, Fisch) ist Unterbegriff (Hyponym) zum Oberbegriff (Hyperonym) B (Vogel, Baum, Tier).
Antonymie: A (Krieg, groß, fern) ist auf einer Skala ein Gegenbegriff zu B (Frieden, klein, nah)
Komplementarität/Kontradiktion: A (tot, Frau, verschieden) ist (absoluter) Gegenbegriff zu B (lebendig, Mann, gleich).
Direktionale Opposition: A (anziehen, lernen, vorne) stellt auf einer festgelegten Achse eine entgegengesetzte Richtung zu B (ausziehen, vergessen, hinten) dar.
Heteronymie: A (Montag..., rot..., Arzt...)und B (Dienstag..., blau..., Schaffner...)stellen jeweils eine von mehreren Alternativen dar.
Konversität: A (kaufen, geben, mieten) stellt mit vertauschten Perspektiven dasselbe dar wie B (verkaufen, erhalten, vermieten)
Meronymie: Schnabel ist ein Meronym von Vogel, Ente usw
Taxonomien: Taxonomie der Tierbezeichnungen, Lebensmittel usw.

b) Syntagmatische Relation (Beziehungen zwischen den Elementen innerhalb eines Satzes)

Als Syntagmatische Beziehungen werden diejenigen Beziehungen bezeichnet, die zwischen zusammengesetzten sprachlichen Einheiten bzw. Zeichen (Laut, Silbe, Wort, Phrase, Satz usw.) bestehen.

Literatur

  • Löbner, Sebastian: Semantik - Eine Einführung. Walter de Gruyter, Berlin, 2003.
  • Lyons, John: Die Sprache. Beck, München, 1983.

Andere Sprachen

englisch semantic relation