Prager Schule

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Definition

(auch: Funktionale Linguistik, Sprachwissenschaft, Funktionalismus)

Aus dem 1926 von V.Mathesius, B.Trnka, J.Vachek u.a. gegründeten "Cercle Linguistique de Prague" hervorgegangene sprachwissenschaftliche Richtung des europäischen Strukturalismus, deren Grundthesen erstmals auf dem Slawistenkongress in Den Haag (1928) vorgetragen wurden und die sich seit dem Amsterdamer Phonetik-Kongress von 1932 als "Prager Schule" bezeichnet.

Die Prager Schule ist die dritte strukturalistische, linguistische Schule (neben der amerikanischen taxonomischen und der Kopenhagener Schule). Die Forschungen von Ferdinand de Saussure, Nikolai Trubetzkoy und Roman Jakobson waren dabei grundlegend. Die Sprache wird als ein System funktioneller formaler Elemente (Phoneme, Morpheme, Wörter, Phrasen, Sätze und Texte) zur Schaffung von Kommunikation verstanden (Funktionalismus). Außerdem gründete die Prager Schule die Phonologie als linguistische Teildisziplin.

Seit den 60er Jahren wird an der Prager Schule die Funktionale generative Beschreibung entwickelt.