Paradigmatisierung

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Bei der Paradigmatisierung handelt es sich um einen morphosyntaktischen Grammatikalisierungsprozess, in dem ein Element aus einer offenen Klasse in eine geschlossene Klasse (Paradigma) übergeht, genauer um „the integration of a former lexical item into a closed class of grammatical elements, or from a large closed class to a smaller one“ (Croft 2003, S. 259). Dabei werden Unterschiede zum Beispiel im Verhalten durch Anpassung an die restlichen Mitglieder eines Paradigmas ausgeglichen. Paradigmatisierung ist ein paradigmatischer Wandelprozess. Das heißt, dass nur ein Element in einer grammatischen Konstruktion davon betroffen ist.

Beispiel

Präpositionen, die sich unterschiedlich verhalten, während sie nur schwach grammatikalisiert sind, werden zu primären Präpositionen und gleichen sich dabei aneinander an. So hat das ehemalige Partizip während heute die primäre Funktion einer Präposition. Primäre Präpositionen regieren allerdings den Dativ oder Akkusativ. Die Tendenz der Präposition während, den Dativ zu regieren, nimmt mit seiner wachsenden Grammatikalisierung zu (vgl. Lehmann 1995: 135).

Verwandte Termini

Grammatikalisierung

Literatur

  • Croft, William. 2000: Explaining language change: an evolutionary approach. London: Pearson Education.
  • Croft, William. 2003: Typology and universals. 2. Auflage. Cambridge [u.a.]: Cambridge University Press.
  • Lehmann, Christian 1995: Thoughts on grammaticalization. München [u.a.]: Lincom Europa.

Andere Sprachen

englisch paradigmaticization